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Laos/Vientiane (oder: Verhandeln? Nein, danke.)


 

Die Fahrt mit dem Zug von Bangkok nach Nong Khai, im Norden Thailands dauert 12 Stunden.  Früh am Morgen fährt unser Zug in Nong Khai ein und beim Aussteigen werde ich beinahe von Tuk Tuk- Fahrern erdrückt.  Halb verschlafen lassen wir uns von einem der Fahrer mit 4 anderen Reisenden zu seinem Gefährt zerren. Wer schon mal zu sechst mit Gepäck in einem Tuk Tuk unterwegs war, weiß wovon ich spreche.  Der Fahrer fährt uns zu einer "Visa- Stelle", die laut seinen Aussagen die schnellste, billigste und natürlich auch beste an der Grenze ist. In solchen Momenten bin ich immer sehr dankbar, dass Dominik sich ausführlich in unsere Reiseziele einliest. Er weiß, dass die Grenzstation nur 10 Minuten entfernt liegt und wir da dann auch das offizielle Visum bekommen. Wir krallen uns noch zwei etwas verloren wirkende Holländer und marschieren selbstsicher in die von Dominik angegebene Richtung- und tatsächlich: wir gehen um eine Kurve und sehen schon die Grenzstation.

Wohin denn unsere Begleiter wollen, frage ich die beiden jungen Männer interessiert. "To Vang Vieng", ist deren Antwort. Dominik und ich hatten Vang Vieng bewusst von unserer Reise- Liste gestrichen. Damals war dieser Ort vor allem für das "Tubing" am Nam Xong und seine vielen alkohol- und drogenlastigen Partys bekannt. Knapp einen Monat später schlossen die Behörden viele der Bars, als Reaktion auf die vielen Urlauber, die in den Stromschnellen ums Leben kamen. Mittlerweile soll es recht ruhig zugehen und mein Bruder, der im Jahr 2016 dort war, schwärmt immer noch von dem tollen Ort der von Karst- Formationen umgeben ist.

"Hm...," sage ich. "We are going to Vientiane." "Never heard of that", bekomme ich als Antwort. Augenblicklich kommt mir der Typ mir gegenüber nicht mehr sonderlich sympatisch vor. Sollte man nicht zumindest die Hauptstadt des Landes, das man besuchen will, kennen? Unsere Wege trennen sich schon, bevor wir laotischen Boden erreichen.

In Vientiane ist es um einiges ruhiger als in Bangkok. Die Menschen sind entspannter- was das Verhandeln bei Tuk Tuk- Preisen zu einer Geduldsprobe macht. Der Fahrer verzichtet lieber auf eine Fahrt und macht stattdessen Siesta, bevor er mit dem Preis ein wenig runter geht. Unser erlerntes Verhandlungsgeschick aus Thailand ist hier also wertlos.

Wir besuchen zahlreiche Tempelanlagen, die vielleicht nicht ganz so prunkvoll und gold- glänzend wie in Bangkok sind, dafür sind sie aber ruhig. Ja, Laos ist ein ruhiges Land und entschleunigend- das trifft es wohl am Besten.


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